Seit nun über 2 Jahren dümpelt die Entwicklung des Baugebietes Schmittbüchel vor sich hin. Das kam so:
- Statt erst die Zustimmung der Eigentümer einzuholen und die Vorkaufsrechte zu sichern, ging der Bürgermeister in die Öffentlichkeit und verkündigte die tollen Ideen, die F&S dort entwickeln werde.
- Bei einigen Eigentümern hielt sich deren Bereitschaft, alle Gewinne dem Investor zu überlassen, in Grenzen. Die waren mit den angebotenen Verkaufspreisen nicht einverstandden.
- Auch der volle Einsatz des Bürgermeisters auf der F&S-Seite ging ins Leere.
- Einige waren zum Verkauf an F&S bereit, andere brachten die Firma UrbanPro ins Spiel.
Nun war der absolute Stillstand erreicht:
- UrbanPro könnte entwickeln, das scheitert aber an 2 Grundstücken, die F&S hat und nicht wieder abgeben will.
- Einige Eigentümer wollen nur an UrbanPro verkaufen, aber nicht an F&S.
Herr Schmunkamp hoffte der Bauausschuss könne den Knoten durchschlagen, indem er sich für einen der beiden Investoren entscheidet und den Bürgermeister befugt, die Eigentümer unter Druck zu setzen. Dazu legte er dem Ausschuss folgenden Beschlussvorschlag vor:
„Der Bau- und Planungsausschuss beschließt, dass das weitere Verfahren zur Umsetzung des Plangebietes Schmittbüchel mit (entweder F&S oder UrbanPro) durchgeführt wird.
Die Verwaltung wird beauftragt, dies den Eigentümern abschließend mitzuteilen und eine Stellungnahme zu deren Einverständnis der Einbringung der Grundstücke zu den aufgerufenen Konditionen bis zum Ende der Sommerferien einzuholen. Stellt sich heraus, dass das Verfahren im Bereich Schmittbüchel aufgrund dann fehlender Flächenpotentiale als nicht umsetzbar zu deklarieren ist, empfiehlt der Bau- und Planungsausschuss dem Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt, dass die Fläche im Zuge der FNP-Überarbeitung aus dem FNP herausgenommen wird.“
Am Beginn der Beratung bemängelte ich zuerst den 2. Teil des Vorschlages:
- „Einbringung der Grundstücke zu den aufgerufenen Konditionen“ ist total unkonkret. Wer soll an wen zu welchem Preis verkaufen?
- Die Drohung, die Fläche aus dem FNP zu nehmen, hatte er längst versucht. Die Eigentümer könnten sich gegen diesen Wertverlust wehren.
Herr Schmunkamp betonte für wie unbedingt notwendig er diesen 2. Teil hält.
Nach längerer Diskussion lagen mehrere Anträge auf dem Tisch, über die der Vorsitzende, Herr Golzheim, abstimmen ließ:
- Antrag Knein (Fraktion Bündnis 90/Die Grünen):
Der Bau- und Planungsausschuss beschließt, das Projekt „Schmittbüchel“ zu beenden. - Antrag Pütz (Fraktion Bündnis 90/Die Grünen):
Der Bau- und Planungsausschuss beschließt, die Erschließung der Grundstücke selbst durchzuführen und keinen Erschließungsauftrag an jedweden Erschließungsträger zu vergeben. Gleichzeitig macht der Ausschuss deutlich, dass eine Erschließung nur über die Stadt Nideggen erfolgt. Wenn eine Veräußerung nicht über die Stadt Nideggen erfolgt, wird in dem Bereich kein Bauland erschlossen. - Antrag Fritsch:
Der Bau- und Planungsausschuss beschließt, dass das weitere Verfahren zur Umsetzung des Planungsgebietes „Schmittbüchel“ mit der Firma UrbanPro durchgeführt wird. Die Verwaltung wird beauftragt, dies den Grundstückseigentümern abschließend mitzuteilen.
Alle wurden der Reihe nach abgelehnt. Danach verlas Herr Golzheim den seiner Meinung nach verbleibenden Antrag:
„Der Bau- und Planungsausschuss beschließt, dass das weitere Verfahren zur Umsetzung des Plangebietes Schmittbüchel mit der Firma F&S durchgeführt wird.“
Er wurde mit 6 Ja-Stimmen angenommen.
Genussvoll habe ich diesen Text dann nochmals verlesen.
Genau das, was Herr Schmunkamp erreichen wollte, hatten seine Unterstützer ihm nicht geliefert!
Im nichtöffentlichen Teil versuchte Herr Schmunkamp dann vergeblich seine Felle noch zu retten. Unter dem Vorwand, der Beschluss sei für ihn zu unkonkret, verlangte er eine nachträgliche Interpretation.
Das geht so nicht. Er hätte ja Widerspruch einlegen können. Die Frist dafür ist aber abgelaufen.
Er hat keinen Beschluss um F&S oder die Eigentümer unter Druck setzen zu können!
Erwin Fritsch, 05.06.23
„Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“
(Lk 23,34)